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Warum wir digitale Gesundheitsprävention aktuell mehr brauchen denn je – der Abschlussbericht von Teens4Elderly

Das Coronavirus hält die ganze Welt in Atem. Es führt uns schonungslos vor Augen, was wirklich zählt: Gesundheit. Was uns durch die Krise trägt, ist Zusammenhalt, Menschlichkeit und – last, but not least – Digitalisierung. Letzteres gibt uns die Möglichkeit, Zusammenhalt und Menschlichkeit in Zeiten von #socialdistancing überhaupt auszudrücken, uns gegenseitig zu ermutigen und zwar physisch getrennt, aber emotional verbunden zu bleiben.

Gesundheit, Zusammenhalt, Menschlichkeit, Digitalisierung – Teens4Elderly wurde mit dem Anspruch ins Leben gerufen, genau diese vier Dinge zu vereinen. Ziel des gemeinsamen Kooperationsprojektes der Assmann-Stiftung für Prävention und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z) war es, generationsübergreifend Kompetenzen für digitale Gesundheitsprävention in Schulen und Familien zu fördern. Denn im täglich wachsenden Dschungel aus Gesundheits-Apps, Wearables und interaktiven Online-Portalen verliert man nur allzu schnell den Überblick. Dabei können die digitalen Gesundheitshelfer – vorausgesetzt, sie werden mit Bedacht eingesetzt – dabei helfen, die eigene Gesundheitsvorsorge informiert und selbstbestimmt zu gestalten. Besonders Seniorinnen und Senioren können von digitaler Gesundheitsvorsorge profitieren, Schülerinnen und Schüler sind als Digital Natives den Umgang mit digitalen Medien gewohnt. Was ist also naheliegender, als die beiden Expertengruppen zusammenzubringen, um gemeinsam ihre Kompetenzen für digitale Gesundheitsprävention zu schulen?

 

Der Wettbewerb

Das ist dank Teens4Elderly in den letzten Monaten vielfach passiert. Nicht nur deutschlandweit, sondern sogar im weit entfernten Venezuela fand der Ansatz des generationsübergreifenden Lernens Anklang. Mehr als 500 Teilnehmende von über 20 Schulen hatten sich für den Wettbewerb angemeldet. Die Teams aus Schülerinnen und Schülern sowie Seniorinnen und Senioren waren dazu aufgerufen, sich gemeinsam mit digitalen Gesundheitsangeboten auseinanderzusetzen. Dabei diente unter anderem der Herzalter-Test (www.herzalter-bestimmen.de) der Assmann-Stiftung für Prävention als Beispiel für ein interaktives Online-Portal zur Gesundheitsprävention. Gemeinsam entwickelten die Teams auf Basis ihrer Erfahrungen innovative Ideen zur Nutzung digitaler Gesundheitsprävention, die sie in einem Erfahrungsbericht festhielten. Zur Unterstützung erhielten die Teams neben einem umfangreichen, eigens für den Wettbewerb entwickelten didaktischen Unterrichtsmaterial einen Online-Zugang zu den Artikeln der F.A.Z. Weitere Informationen fanden die Teilnehmenden außerdem auf dem Internetportal www.teens4elderly.de.

 

Das Geheimrezept von erfolgreicher digitaler Gesundheitskompetenz

Was die Jury nach Abschluss der Projektphase Ende März von den angemeldeten Teams erhielt, war beeindruckend: Von Online-Sportkursen, die in Zusammenarbeit mit und für Seniorinnen und Senioren entwickelt wurden, über KI-basierte Dekoelemente bis hin zu Forschungsarbeiten, Apps und Websites mit seniorenspezifischen Inhalten – die Teams scheuten keine Mühen und reichten trotz der durch die Coronakrise erschwerten Bedingungen durchweg innovative und einzigartige Erfahrungsberichte ein. Die Entscheidung für einen Sieger war vor dem Hintergrund der durchweg hochwertigen Berichte nicht möglich. Letztendlich entschied sich die Jury daher für zwei Siegerteams: Das Projekt KAS4elderly der Kaiserin-Augusta-Schule in Köln und das Team der deutschen Humboldt-Schule in Caracas (Venezuela) mit dem Projekt Keine Immobilität im Alter dank Technologie wurden als Gewinner ausgezeichnet und am 26. Mai 2020 in einer digitalen Abschlussveranstaltung gekürt.

Beide Projekte überzeugten durch ihren innovativen Charakter und die gelungene Kombination aus Technologie und sozialem Ansatz. Mit einer Webseite, einem Video, von Schülerinnen und Schülern durchgeführten Computerkursen für die Partner-Senioren und gemeinsamen Lern-Einheiten am digitalen Endgerät wurde digitale Gesundheitskompetenz in beiden Projekten generationsübergreifend und persönlich vermittelt. Bereits während der Projektentwicklung profitierten die Seniorinnen und Senioren praktisch und direkt durch den Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern und konnten ihre digitale Gesundheitskompetenz deutlich verbessern. Durch diesen persönlichen Kontakt wurde außerdem die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler und das gegenseitige Verständnis der Generationen füreinander gefördert. Die Teams berücksichtigten in ihren Projekten, dass technische Lösungen niemals zum Selbstzweck eingesetzt werden sollten und, dass diese soziale Komponenten des persönlichen Kontakts niemals komplett ersetzen können.

 

Ein Blick zurück & nach vorn

Mit der Prämierung der diesjährigen Gewinnerteams fand nach insgesamt sechs Wettbewerben die gemeinsame Bildungsinitiative der Assmann-Stiftung für Prävention und der F.A.Z. ihren Abschluss. In den vergangenen fünf Jahren wurde eine Vielzahl an Schülerinnen und Schüler sowie Studierenden dazu motiviert, Ideen zur Begegnung gesundheitsrelevanter Herausforderungen zu entwickeln. Angefangen mit dem Schülerwettbewerb Teens4Kids in den Jahren 2014 und 2015 und fortgesetzt mit Students4Kids als Ideenwettbewerb für Studierende von 2016 bis 2018, fand die Reihe der Bildungswettbewerbe mit Teens4Elderly ihre Fortsetzung. Im Rahmen der bisherigen 6 Wettbewerbe wurden über 200 wissenschaftliche Beiträge auf 3 Online-Themenportalen zur Verfügung gestellt, woraus die Teilnehmenden mehr als 170 Ideen entwickelten. Insgesamt 16 Broschüren dokumentieren die Wettbewerbe. Im Gedächtnis bleiben allem voran die Begeisterungsfähigkeit der Teilnehmer für Präventionsvorhaben und der beeindruckende Wille bei der Verfolgung und Durchsetzung der eigenen Ideen.

Der Aufgabe, die digitale Gesundheitskompetenz zu fördern, stellt sich die Assmann-Stiftung für Prävention weiterhin. Der Ansatz der vergangenen Bildungswettbewerbe wird in einem neuen Bildungsprojekt als Unterrichtsmaterial unter dem Titel Digitale Gesundheitskompetenz macht Schule! – Nährstoffversorgung digital erlernt verstetigt. Die Ernährungsbildung von Schülerinnen und Schülern zu unterstützen, damit sie im Alltag eigenständige, gesunde Essentscheidungen treffen können, wird somit auch in Zukunft ein Ziel der Stiftungsarbeit sein.